Moore besitzen wichtige ökologische Funktionen:
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als Wasserspeicher regulieren sie den Wasserhaushalt, indem sie nach starken Regenfällen große Wassermengen speichern und damit für einen regulierten Abfluss
sorgen
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als Wasserfilter werden im Wasser gelöste Stoffe von den Pflanzen gebunden; Schwebstoffe setzen sich ab und das so gefilterte Wasser dient der
Grundwasserneubildung oder kann über größere Gewässer abfließen
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als Klimaschützer binden wachsende Moore Kohlendioxid im Torf und wirken somit dem Treibhauseffekt entgegen (Hinweis: die Kohlenstoffbindung durch das Moor kann
das 20igfache eines Waldes gleicher Größe betragen, solange es feucht gehalten wird)
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als Lebensraum und Rückzugsbereich für seltene und hoch spezialisierte Pflanzen und Tiere
Rote Listen von Tier- und Pflanzenarten haben sich im Naturschutz sehr bewährt. Im Focus der Wissenschaft stand bislang jedoch viel weniger die Gefährdung ganzer
Lebensräume. Ein internationales Forscherteam der Universität Wien hat erstmals die Gefährdungssituation von 490 Lebensräume in 35 Ländern Europas bewertet und die Ergebnisse Anfang 2017
veröffentlicht:
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Mehr als ein Drittel aller Lebensräume sind danach in Europa gefährdet.
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Besonders dramatisch ist die Gefährdung von Wiesentypen sowie von Seen-, Fluss- und Küstenlebensräume, von denen jeweils jeder zweite Lebensraumtyp gefährdet
ist.
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Am größten ist jedoch die Gefährdung von Mooren, von denen drei Viertel auf der Europäischen Roten Liste als bedroht angeführt sind.
Die Konsequenz aus dieser Studie muss der stärkere Schutz von Lebensräume und die striktere Umsetzung des europäischen Schutzgebietsnetzwerks Natura
2000 sein, um den weiteren Rückgang artenreichen Lebensräume zu verhindern und den ungehemmten Flächenverbrauch zu bremsen.