In der Kernzone eines Regenmoores ist das Leben auf das Einfachste reduziert. In den Übergangsbereichen zum nährstoffreicheren Niedermoor gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher moortypischer Lebensraumtypen mit anspruchsvolleren Pflanzen.
Die Sumpfcalla (auch Drachen- oder Schlangenwurz bzw. im Volksmund: Schweinsohr genannt) gehört zur Familie der Aronstabgewächse. Sie ist sehr selten und stark gefährdet. Ihre Blätter sind herzförmig, lederartig, sattgrün-fettglänzend. Das Hüllblatt ist innen weiß. Der Blütekolben wird ca. 2 cm lang eiförmig rundlich. Die Blütezeit ist Mai bis September. Die giftigen Beeren werden orange bis korallenrot. Die Sumpfcalla gilt als eine der wenigen Pflanzen, die nicht von Insekten, vielmehr von Schnecken bestaubt werden.
Die ein bis 2,5 m hohe Staude wächst gruppenweise an nährstoffreicheren Gewässern. Die leicht blaugrünen, langen, linealische Blätter sind bis zu 2,5 cm breit. Als Blütenstand bildet sich wie eine dicke Zigarre ein Kolben, der oben dünn und männlich, unten dick, schwarzbraun und weiblich ist. Die regionale Bedeutung der heimischen Moorpflanze spiegelt sich in den ab 1952 genehmigten Ortswappen von Hille, Hartum, Südhemmern und Isenstedt wieder. Dort sind ein oder mehrere Moorkolben enthalten.
Die Sumpfschwertlilie bekam ihren Namen von säbelförmigen Blättern. Sie blüht von Mai bis August reingelb bis intensiv goldgelb. Standort: sonnig bei sauren Boden in bis zu 20 cm tiefen Wasser, zwischen Schilf am Gewässerrand stehend.
Binsen sind ausdauernden Gräser und an den starren, rundlichen und borstig zugespitzten Blattspreiten zu erkennen. Die Knäuel-Binse ist eine Halblicht- bis Volllichtpflanze. Ihr ökologischer Schwerpunkt liegt auf wechselfeuchten, sauren bis mäßig sauren, stickstoffarmen Böden. Bekannt ist die Redensart "in die Binsen gehen". Der Ursprung Redensart liegt in der Jägersprache. Bei Gefahr retten sich Wasservögel wie Enten instinktiv ins Wasser und verbergen sich nach Möglichkeit in Binsen, Schilf usw. Einmal in die Binsen gegangen, sind sie für den Jäger, dessen Hunde, Raubtiere und Greifvögel außer Reichweite.
Seggen gehören zur Familie der Sauergräser. Große und kleine Seggen siedeln meist im Niedermoor, auf Wiesen und an Ufern. Durch ihre dreikantigen Stängel und
messerscharfen Blattkanten sind sie gut zu erkennen. Oft können nur Experten die Blütenstände unterscheiden. Im Moor wachsen Steif- und Schlammseggen.
Das Schilfrohr ist eine weltweit verbreitete Süßgräserart. Es kommt häufig und beständig in der Röhrichtzone stehender und langsam fließender Gewässer sowie auf Moorwiesen oder in Erlenbruchwäldern vor.
Das Orchideengewächs kommt auf feuchten Magerwiesen, in feuchten Nieder- oder Quellmooren und in lichten Wäldern vor. Es ist kalkmeidend und bevorzugt leicht saure Standorte, so auch auf Feuchtwiesen im südlichen Naturschutzgebiet und im Alten Moor.