Amphibien und Reptilien

Amphibien - Verwandlungskünstler zwischen Wasser und Land

Zu den Amphibien (auch Lurche genannt) gehören Frösche, Kröten, Unken, Salamander und Molche. Der Begriff kommt vom Griechischen „amphibois“ = doppellebig. Das bedeutet: Leben in zwei Welten - zu bestimmten Lebenszyklen bzw. Jahreszeiten halten sich die Tiere an Land oder im Wasser auf.

Moorfrosch - Rana arvalis

Er hält sich überwiegend auf dem Land, aber immer in der Nähe von Gewässern auf, in denen er sich paart und auch überwintert. Das Moorfrosch-Männchen ist zur Laichzeit an der Körperoberseite leuchtend blau gefärbt. Seine dumpf glucksenden Laute sind weithin hörbar. Nach langem Warten auf ein Weibchen wird es nicht mehr losgelassen. Das Weibchen setzt bis zu 3.000 Eier in meist nur einem Laichballen an sonnenexponierten Flachwasserzonen zwischen der Vegetation ab – das Männchen dabei im Huckepack.

Neben dem Moorfrosch gibt es weitere Amphibien und Reptilien im Großen Torfmoor: Mooreidechse, Grünfrosch, Erdkröte und Bisamratte. Bis ca. 1980 lebten hier auch Kreuzotter und Ringelnatter.

Grünfrosch - Pelophylax

Grün- oder Wasserfrösche erzeugen ihr Froschkonzert durch die auf beiden Seiten hinter der Mundspalte hervorquellenden Schallblasen. Sie sind von Nasenspitze bis Rückenende ca. 8 – 12 cm lang und haben eine glatte und glänzende Haut. Ihr grüner Körper ist mit schwarzen Flecken und Streifen gekennzeichnet. Sie halten sich überwiegend im Wasser oder seiner unmittelbaren Nähe auf. Grünfrösche überwintern unter Wasser im Schlamm; dann atmen sie nur noch durch die Haut.

Erdkröte - Bufo bufo

Die Männchen werden in Mitteleuropa bis zu 9 cm groß, die Weibchen bis zu 3 cm länger. Die relativ plumpen Tiere besitzen einen gedrungenen, oberseits von warzigen Hautdrüsen übersäten Körper mit einem breiten, kurzschnäuzig-gerundeten Kopf. Zur Paarung trägt das Weibchen das Männchen während der Frühjahrswanderung zum Laichgewässer.

Reptilien - Kinder der Sonne

Die Kriechtiere (lat. reptilis „kriechend“) sind eine Klasse der Wirbeltiere am Übergang von den „niederen“ (Anamnia) zu den „höheren“ Wirbeltieren (Säugetiere und Vögel). Reptilien sind wechselwarme Tiere, deren Körpertemperatur stark von der Umgebungstemperatur abhängig ist. Dafür sind sie durch ihre beschuppte Haut vor Verdunstung geschützt und können vom Wasser unabhängig leben.

Mooreidechse - Lacerta vivipara

Die kleinste einheimische Eidechse ist eine der häufigeren einheimischen Reptilien.

Die Kopfrumpflänge beträgt bis zu 6,5 cm, dazu kommt der Schwanz in eine Länge von 8 - 10 cm. Sehr variabel ist die Zeichnung der Tiere: von hellbraunbeige über kupferrotbraun bis schwarzbraun.

Kreuzotter - Vipera berus

Die einzige Giftschlange Deutschlands besiedelt relativ kühle und feuchte Lebensräume wie Wälder, Moore und Gebirge. Innerhalb dieser Landschaften siedelt sie wiederum an den wärmsten und hellsten Kleinklimaten wie Lichtungen, Heiden und Wegrändern. Die kleine bis mittelgroße Schlange hat meist eine lebhafte Zickzackzeichnung auf dem Rücken, einen deutlich von Körper abgesetzten Kopf und spaltförmige Pupillen.  Die Giftwirkung bei einem Kreuzotterbiss ist als mäßig bis schwach zu bezeichnen, wird aber oft durch die (verständliche) Aufregung des Gebissenen verstärkt. In den letzten Jahrzehnten ist im deutschsprachigen Raum KEIN(!) Todesfall bekannt geworden.

Ringelnatter - Natrix natrix

Als elegante Schwimmerin benötigt sie kleine Tümpel, Weiher, Feuchtwiesen oder sehr langsam fließende Gewässer. Sie ist völlig harmlos und beißt äußert selten! Die typische Wassernatter ist tagaktiv, in warmen Nächten auch in der Dunkelheit unterwegs. Sie jagt in größeren Stillgewässern nach Amphibien und Fischen. Ihren Winterschlaf von Oktober bis April hält sie in Erdhöhlen und hohlen Baumstümpfen.