Entstehung

Wasser im Überfluss - Sauerstoff fehlt

Moor entsteht, wo mehr Wasser (Niederschlag) auftritt als abfließt, versickert oder verdunstet und wo bei Abschluss der Luft durch Wasser Tierreste und abgestorbene Pflanzen sich nur unvollkommen zersetzen („vertorfen“).

viel Regen bei kühlen Temperaturen

Regenmoore in Deutschland verdanken Entstehung allein den atmosphärischen Niederschlägen.

 

Daher treten sie nur in Gebieten auf

  • mit reichlichen Niederschlägen und
  • hoher Luftfeuchtigkeit,
  • bei geringer Wärme und
  • damit geringer Verdunstung.

 

So entstanden Regenmoore

  • im westlichen Teils der norddeutschen Tiefebene,
  • im Alpenvorland und,
  • in der Bergwaldstufe der Mittelgebirge.

Großes Torfmoor

wie alles in Norddeutschland fing es nach den Eiszeiten an

In der Saale-Eiszeit (240 000 – 180 000 v. Chr.) musste die Weser den Gletschern ausweichen, die den ursprünglichen Weg nach Norden versperrten. So suchte sich die Urweser den Weg von der Porta Westfalica an der nördliche Seite des Wiehengebirges entlang bis in den Osnabrücker Raum im Westen. Die Urweser lagerte mächtige Schichten Sand und Kies ab, aber auch Schluff und Ton. Über Jahrhunderte bildete sich eine Ablagerungs-(Sediment-)schicht aus Kalk und Muscheln, die eine Art Isolierschicht zum Grundwasser bildete. Auf dieser Basis kann ein nährstoffarmen "Hochmoor" entstehen.

Quelle der Grafik: www.geoverein.de
Quelle der Grafik: www.geoverein.de

auf Verlandung folgt Wachstum

Nachdem der Gletscher zurückgewichen ist, fand die Weser den Weg in ihr heutiges Flussbett. Der alte Flussarm wurde abgeschnitten, und es bildete sich eine große Seenlandschaft. An den Ufern des Sees entstanden Röhricht- und Schwimmblattzonen.

Der See begann langsam zu verlanden, wobei sich eine Schilf- und Seggentorfschicht auf dem Faulschlamm bildet. Später wuchsen auch Bäume. Durch ständigen Regen entwickelten sich auf dem Schilftorf Torfmoose und der Bruchwald begann wegen Staunässe abzusterben. Außerdem sank der Nährstoffgehalt des Bodens zusehends. Schließlich blieb vom einstigen Wald nur noch eine Schicht Bruchwaldtorf übrig. Torfmoose konnten jetzt ungestört wachsen. Nur durch Regenwasser und Flugstaub genährt, verlor das Flachmoor langsam seinen Nährstoffreichtum und das heutige Hochmoor konnte sich entstehen. Durch absterbende Organismen lagerte sich auf der Sedimentschicht langsam Faulschlamm ab.

a: Untergrund - b: Torfmudde/Faulschlamm - c: Schilf- und Seggentorf - d: Bruchwaldtorf - e: Hochmoor (Schwarz- und Weißtorf) Grafik: "Moore der Kantone St. Gallen und beider Appenzell" 

 

Auf der ständig durchfeuchteten Oberfläche siedelten sich verstärkt Torfmoose an, die durch ihren Aufbau das Wasser wie einen Schwamm halten. Die einzelnen Polster schlossen sich zu einer festen Decke zusammen, deren unterer Teil vom Wasser durchtränkt blieb, so dass die wachsende Oberfläche immer höher verlagert werden musste. Langsam wölbte sich das saure Hochmoor uhrglasförmig über seine Umgebung hinaus. Die alte Pflanzendecke erstickte, wobei selbst Wälder durch das Absterben der Baumwurzeln untergingen.

Ein gleichförmiges baumloses Hochmoor breitete sich aus.

millimeterweise zur Größe

Die Entwicklung des Großen Torfmoores begann vor ca. 12.000 Jahren. Das Klima erwärmte sich vor ca. 8.000 Jahren und die Torfmoose wuchsen stärker. Die Pflanzenreste verrotteten im nassen und sauerstoffarmen Moor nicht vollständig. Der Torfboden wuchs etwa 1 Millimeter pro Jahr in die Höhe - bis der Mensch in das Ökosystem eingriff!

Ausschnitt "Plan du Siege de Minden" von F.W. de Bawr

- Die Schlacht bei Minden vom 1. August 1759/MindenMarketingGmbH2009