Vor allem seltene Bodenbrüter finden hier im Regenmoor weit und breit ein letztes Habitat (Wohnstätte).
Beobachten Sie mit etwas Glück den Großen Brachvogel, eine Bekassine, Kiebitze oder Kraniche.
Der Schnepfenvogel wird oft als Meistersinger des Moores bezeichnet, weil seine Stimme im Flug ein weit hörbarer melodisch flötender Ruf ist. Der störungsempfindliche Vogel braucht zwar nur ein Brutgebiet von 7 – 38 Hektar (ha), da er jedoch immer mit mehreren Paaren zusammenlebt und mit der Uferschnepfe im gleichen Lebensraum konkurriert, benötigt der Große Brachvogel zum Fortbestand eine Fläche von 300 – 500 ha.
Im wellenförmigen Flug erzeugt die Bekassine mit den Schwanzfedern ein meckerndes Geräusch, daher nennt man sie auch „Himmelsziege“. Anders als beim Großen Brachvogel können bei ihnen auf einer Fläche von 10 ha unter optimalen Bedingungen 1 – 3 Brutpaare vorkommen.
Die hübschen "Wiesengaukler" sind taubengroß und leicht am metallisch schillernden, schwarzgrünen Rückengefieder und dem aufrichtbaren, spitzen Federschopf (Holle)
zu erkennen. Der Kiebitz ist der häufigste Binnenlandbrüter unter den Watvögeln. Er passt sich den veränderten Lebensbedingungen an und sein Bestand hatte sich dank der brut-ökologischen
Umstellung vor Jahren etwas erholt. In letzter Zeit gehen die Bestände jedoch dramatisch zurück.
Aufrechtstehend erreicht der "Vogel des Glücks" eine Größe von ca. 1,20 m. Damit ist er deutlich größer als der Graureiher und der Weißstorch. Mit einer Flügelspanne von 2,20 m erreicht er die Größe eines Adlers. Im Flug ist der lange, gerade vorgestreckte Hals zu erkennen. Die Beine überragen beim Fliegen den Schwanz weit. Die schwarz-weiße Kopf- und Halszeichnung und die rote federlose Kopfplatte heben sich deutlich vom grauen Gefieder ab. Die Kopfplatte schwillt bei Erregung leuchtend rot an. Seit einigen Jahres rasten Kraniche auf ihrem Herbstzug im Naturschutzgebiet. Seit 2007 hielt sich ein Pärchen auch in den Sommermonaten hier auf.
Sensation im Hochmoor - einmalig in NRW!!!
2008 brütete ein Kranichpaar erstmals erfolgreich seit dem Mittelalter wieder hier. Ein toller Erfolg für das Große Torfmoor und NRW. Von zwei Jungtiere, die geschlüpft waren, überlebte leider nur eines die ersten Wochen im Naturschutzgebiet.
Vogel des Jahres 2010 ist auch ein besonderer Gast bei uns. Der Fischtaucher hält sich auch vereinzelt im Großen Torfmoor auf. Jedoch nicht zur Nahrungssuche, denn im Moorwasser können keine Fische leben - sondern zum Trocknen seines Gefieders. Seine Nahrung holt er sich aus dem Mittellandkanal, Teichen aus der Umgebung und der Weser. Von den Anglern und Fischern wird der Kormoran als "Unterwasserterrorist" bezeichnet. Obwohl er seit Jahren geschützt ist, fordern die Gegner vor Ort, den Ruderfüßler zum Abschuss auch in Naturschutzgebieten freigeben.
Der Wiesenpieper ist sperlingsgroß mit langen Beinen. Sein Gefieder ist grünlich gefärbt mit verschwommenen dunklen Rückenstreifen und mit kleineren Streifen auf der hellen Brust. Er baut sein Nest als kleine Höhle zwischen Gräsern und Zwergsträuchern mit absoluten Sichtschutz nach oben auf feuchten Wiesen, Viehweiden und Mooren. Das Gelege besteht aus 4 - 6 hellgrauen Eiern mit braunen Flecken. Im Großen Torfmoor ist er mit über 140 Bruten (2012) sehr dominant.