" Vom Regen nur und Tau des Himmels ist es gewachsen, die Erde nährt es nicht - Und wenn das Wasser sonst den Abhang eilends flieht, hier siehst Du es auf Höh´ und Abhang weilen."
von Johannes Dau, 1823
1. nass wie ein vollgesogener Schwamm - Wasser steht ständig im Überschuss zur Verfügung. Die ganzjährig hohen Niederschläge betragen meistens über 770 mm/qm im Jahr. In einem intakten Moor reicht der mooreigene Wasserstand bis unmittelbar an die Moosschicht;
2. nährstoff-, kalk- und sauerstoffarm - die Pflanzen haben keinen Kontakt mehr zum nährstoffreichen Grundwasser. Der Torfkörper schließt die obere Bodenschicht vom Grundwasser ab, dadurch wiederum werden Nährsalze und Kalk knapp, der Boden versauert! Nährstoffe können nur mit dem Wind oder dem Regenwasser in das Regenmoor gelangen. Außerdem hat Torf die Eigenschaft, Sauerstoff chemisch zu binden. Daher ist das Wasser zwischen dem Torf in ungefähr 20 cm Tiefe völlig sauerstofffrei;
3. sauer wie Zitronensaft - in enger Beziehung zum Mineralstoffmangel steht der im Hochmoor vorherrschende niedrige ph-Wert (Konzentration der
Wasserstoff-Ionen). Torfmoose entziehen dem nährstoffarmen Regenwasser lebensnotwendige Nährstoffe, scheiden dabei Wasserstoff-Ionen aus und tragen dadurch zum sauren Milieu bei;
4. starken Temperaturschwankungen unterlegen - Wasser besitzt eine hohe Wärmekapazität, d. h. viel Energie ist nötig, um einen Anstieg der Temperatur zu erreichen. Regenmoore benötigen im Frühjahr recht lange, bis wachstumsgünstige Temperaturen erreicht werden;
5. (aber) ein seltener Lebensraum für viele bedrohte hochspezialisierte Pflanzen- und Tierarten!
Lebewesen - Pflanzen wie auch Tiere - haben spezielle Mechanismen entwickelt bzw. spezielle Anpassungserscheinungen ausgebildet, um unter diesen extremen Bedingungen im Regenmoor existieren zu können.