Bewundern Sie die einzigartige und hochspezialisierte Pflanzenwelt der Regenmoore:
Die Architekten der Regenmoore - die unscheinbaren, wurzellosen Pflänzchen leben rein vom Regenwasser, dass sie wie ein Schwamm aufsaugen. Sie besitzen keine Wurzeln, die Torfmoosstämmchen wachsen am oberen Ende in die Höhe und am unteren Ende sterben sie u. a. durch Luftabschluss ab und vertorfen.
Die Wollgräser sind die bekanntesten Pflanzen des Moores. In der Blütezeit von März bis April sind die Sauergräser eher unscheinbar. Im Frühjahr bilden sich flockigen weißen Samen aus und prägen die Moorlandschaft, darum wird sie auch Sommerfähnchen genannt. Das scheidige Wollgras wächst auf den trocknen Bulten und hat einen Wattebausch pro Stängel.
In den feuchten Schlenken breitet sich das schmalblättrige Wollgras durch Ausläufer aus. An ihren Stängeln gedeihen zwischen vier bis zehn Ähren.
Das Sauergras gedeiht auf nassen, oft zeitweise überfluteten, nährstoffarmen, sauren und meist mehr oder weniger nackten Torfböden. Die Pflanze treibt kurze Ausläufer und ist in ihrer Existenz stark gefährdet.
Die Blüten sind fleischrot und 5 - 15 bilden endständige doldige Köpfchen. Nur mit langem Rüssel können Insekten an den Nektar gelangen.
Die gefährdete heimische Pflanze liebt Armmoore (Torfmoosrasen) mit nassen, moorigen und sauren Torfböden. Sie kommt nur in intakten Regenmooren vor; mit dem Rückgang der Moore ist auch die Rosmarinheide selten geworden.
Ihre Stängel werden bis zu 80 cm lang und kriechen über nassen, sauren Boden zwischen Torfmoospolstern und Wollgräsern umher. Sie „webt“ ein netzartiges Geflecht. Dieser "Teppich" verhindert ein Einsinken im weichen Moos.
Die alte Heilpflanze enthält im Kraut und in der Wurzel
Bitterstoffe und wurde früher gegen Lungenkrankheiten eingesetzt. Mit dem Schicksal des früheren Heilmittels gegen Lungenkrankheiten ist das des Lungenenzian-Ameisenbläulings
(Schmetterling) verknüpft. Seine Raupen ernähren sich von dem Lungenenzian.
Das Leben im Moor ist kein Zuckerlecken, daher macht Not erfinderisch! Sonnentau und Wasserschlauch zählen zu den Karnivoren (fleisch- oder besser insektenfressende Pflanzen) und besorgen sich mit speziellen Fangtechniken (Leimrutenprinzip bzw. Fangblase) ihre tierische Zusatznahrung.
Beschreibung der Pflanze aus dem Kräuterbüchlein von Dietrichs von 1737: "Die Pflanze ist Sonnentau genannt, sintemalen (weil) das Kräutlein auch bei dem Sonnenschein und zu jederzeit mit schönen, hellen Wassertröpflein gefunden wird, als wenn es darauf getauet hätte".
Der rundblättrige Sonnentau bevorzugt als Standort eher auf Bulten und feuchte Sandböden. Er ist leicht an den auffällig kochlöffelartigen Blättern zu erkennen.
Schmale Blätter kennzeichnen den mittleren Sonnentau, der an moorigeren Standorten in den nasseren Schlenken vorkommt.
Man sieht es der gelb blühenden Blume nicht an, dass sie ganz gierig auf Kleinkrebse und andere Kleintiere ist. Der Wasserschlauch hat dazu eine besondere Methode entwickelt. An den Blättern sind blasenartige, 1,5 mm lange Insektenfallen (Schläuche) mit Berührungsborsten. Mit diesen fängt die Pflanze Kleintiere aus dem Wasser. Meist sind dies Wasserflöhe.